Architektur

Der Bau der Wallfahrtskirche

Für den Plan und die Ausführung des Kirchenneubaues war der um 1610 in der Herrschaft Hohenegg geborene, mindestens seit 1637 als Maurermeister und später als Stadtbaumeister in Bregenz tätige Michael Kuen verantwortlich (er baute u. a. auch das Deuringsschlösschen in der Oberstadt von Bregenz und starb 1686 in Bregenz). Im Auftrag des Klosters Mehrerau lieferte er 1662 die Pläne zum Gotteshaus in Bildstein, das der Aufgabe als Versammlungsraum für viele Pilger und Wallfahrer gerecht werden musste: Das breite Langhaus weitet sich daher vor dem eingezogene Chorbau in zwei Ausbuchtungen, den sogenannten Konchen. Schmale, hochgezogene Fenster lassen den Raum lichtdurchflutet erscheinen. Der architektonisch schlichten Fassade wurden 1692 die beiden Türme angebaut, welche erst 1838 die geschwungenen Hauben durch den Zimmermeister Anton Böhler aus Bildstein erhielten. Noch aus der Erbauungszeit stammt das unter dem Säulenportikus liegende Hauptportal mit den reich geschnitzten Holztüren. Das an der nördlichen Langhauswand zugemauerte Portal trägt die Jahreszahl der Gründung MDCLXIII (1663), das Portal an der Südseite des Langhauses das Wort „MARIA“.

Seitenschiff Basilika Maria Bildstein

Westfassade mit den zwei Glockentürmen

Kirchenschiff mit Blick Richtung Rieger-Orgel

Wer es heutzutage verabsäumt hat, den 1954 eingeweihten Kreuzweg mit seinen nischenartigen Bildstöcken entlang der Straße von Wolfurt zur Wallfahrtskirche aufzusuchen, begegnet dem Kreuzweg an den Außenseiten des Gotteshauses. Die Einzigartigkeit dieses Kreuzweges liegt nicht nur in der barocken Architekturrahmung und den holzgeschnitzten Reliefs mit den Bildinhalten des Leidensweges Christi, sondern bietet im liturgischen Sinn auch die Möglichkeit, vor Eintritt in die Wallfahrtskirche den Kreuzweg zu beten und sich so auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten. Dem Patrozinium der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung entsprechend wurde erst 1905 eine vom Bildhauer Alois Reich aus Bizau geschnitzte Skulptur der stehenden Madonna mit Jesuskind der Rundbogennische im Zentrum der Fassade eingestellt. Beim Verlassen des Kirchenbereiches erblickt man an der Rundapsis ein barockes Wandgemälde mit dem in einen reichgezierten Mantel gehüllten Gnadenbild, das 1940, 1997 und neuerdings 2013 renoviert wurde.

Quelle: Kirchenführer Basilika Maria Bildstein

Chorraum mit Gnadenbild

Kreuzwegstation an der Fassade