Kirchenführung

durch die Basilika Maria Bildstein.

Was sind die Botschaften des Innenraumes der Basilika?

Das Grundkonzept der Renovierung beruht auf der Tatsache, dass die Basilika Maria Bildstein zuerst und vor allem Wallfahrtskirche ist. Das wird im neugestalteten Innenraum an 3 Besonderheiten sichtbar:

  1. Das Gnadenbild steht im Zentrum der Apsis. Die Gottesmutter Maria ist das Ziel, wenn Wallfahrer nach Bildstein kommen.
  2. Zur Wallfahrt gehören die Wege, die wir gehen.
    Verschiedene Wege bringen die Pilger nach Bildstein. Auch am Eingang der Kirche sind die Besucher eingeladen, den Weg durch die Kirche zu gehen, zum Altar, zum Taufstein, bis nach vorne zum Gnadenbild, im stillen Verweilen eine Kerze zu entzünden. Die Gläubigen werden also gebeten, bis nach vorne zum Gnadenbild zu gehen und dort die Nähe der Mutter Maria und des göttlichen Sohnes zu erfahren.
  3. Zur Tradition der Wallfahrten gehört seit Jahrhunderten der ROSENKRANZ. An verschiedenen Stellen sind die Rosenkranzgeheimnisse in der Kirche sichtbar gemacht. Das Hauptwallfahrtsfest des Jahres ist das Rosenkranzfest bzw. das Krönungsfest (in Erinnerung an die Krönung des Gnadenbildes).
    Der Rosenkranz mit seinen Geheimnissen ist vielfältig sichtbar gemacht: z.B. am Taufstein: „Jesus, der von Johannes getauft worden ist.“
    am Zelebrationsaltar: „Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.“
    am Ambo: „Jesus, der uns den Hl. Geist gesandt hat.“
    am Sockel der Pieta: „Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.“
    Zentral sind die Geheimnisse, welche das Gnadenbild umgeben:
    „Jesus, den du o Jungfrau vom Hl. Geist empfangen hast.“ (links vom Bild)
    „Jesus, den du o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.“ (rechts vom Bild)
    „Jesus, der dich o Jungfrau im Himmmel gekrönt hat.“ (Rückseite – erinnert an die Krönung des Gnadenbildes im Jahre 1897)
    Der Zelebrationsaltar und der Ambo bilden die Mitte der feiernden Gemeinde. Der Altar stellt Christus dar, der die Herzmitte der Liturgie ist.

Wir bieten jederzeit Kirchenführungen an.

Zum traditionellen Bestand der Kirche und zum besonderen Ausdruck als Wallfahrtskirche gehören:

Das Gnadenbild – „Unsere Liebe Frau von Bildstein“ – ist das Zentrum und der Ursprung der Wallfahrtskirche. Es steht mit Recht in der Mitte der Apsis und ist Ziel der Wallfahrer. Sie sind eingeladen, bis nach vorn zu kommen, und bei ihr die Bitten und Gebete in Form von Opferlichtern zu deponieren.
Das Gnadenbild ist von zwei Messingplatten mit Rosenkranzgeheimnissen umrahmt. Auch auf der Rückseite des Gnadenbildgehäuses ist ein Rosenkranzgeheimnis festgehalten.

Gnadenbild

Die Pietà steht auf schwarzem Sockel auf der Seite der linken Konche, hinter einem Schutzglas, aus dem 17. Jahrhundert stammend. Die Figur ist wohlgeformt und sehr ausdruckstark. Viele Wallfahrer fühlen sich von ihr angezogen und verweilen gerne.

Pietà

Maria vom Siege ist eine Figur an der rechten Wand des Kirchenschiffs. Sie stammt auch aus der Barockzeit des 17./18. Jh. Sie erinnert an die Siege über die Türken und die Einführung des Rosenkranzfestes zu damaliger Zeit.

Maria vom Siege

Das Kreuz – genau gegenüber von Maria vom Siege – war vormals über dem Jochbogen, nun ist es (im Kirchenschiff) näher beim Volk und beeindruckt durch die ausdrucksstarke Schlichtheit.

Das Kreuz

Die Dreiheit – Maria mit dem Kind, das Kreuz Jesu und der Altar der Eucharistie bilden eine theologische Einheit: Maria hat uns den Retter geboren, der uns am Kreuz erlöst hat, und diese Erlösung ist Mitte der Eucharistiefeier.

Die 21 Votivtafeln, die in der renovierten Kirche neu ihren Platz gefunden haben: Links und rechts der Apsis, in quadratischer Anordnung;
links und rechts zum Aufgang auf die Empore; im linken Seitenaltar.

Die Votivbilder sind „Votivgabe“ für erfahrene Hilfe durch die Gottesmutter. Sie sind Zeichen einer fast 400-jährigen, lebendigen Wallfahrtstradition.

Votivtafeln

Die 12 Silbertafeln, die vom Bregenzer Silberschmied Georg Zwicklin (1702) stammen und vermutlich eine in Auftrag gegebene Votivgabe für die Wallfahrtskirche sind. Sie stellen das Leben des Hl. Josef, Szenen von Maria und Portraits von Heiligen dar.

Silbertafeln

Die Rosenkranzmedaillons erinnern an die Rosenkranzbruderschaft, die um 1790 mit solchen Tafeln Wallfahrten unternommen hat. Sie stellen die 15 Rosenkranzgeheimnisse dar, wie sie damals und heute noch gebetet werden. Die Ölbilder auf Blechtafeln sind eine künstlerische Rarität, wie man sie im deutschsprachigen Raum nicht findet.

Rosenkranzmedaillons

Die Holzfelderdecke wurde bald nach dem Bau der Kirche – also noch im 17. Jh. – fertiggestellt, zuerst ohne eingefügte Bilder. Die heute vorhandenen Bertle-Bilder wurden um 1887 angefertigt und eingesetzt. Auch die Holzmaserierung als Malerei wurde damals durchgeführt.

Die Bilder von Hans & Jakob Bertle (an der Holzfelderdecke) stellen die sieben freudenreichen Geheimnisse im Leben Mariens dar, und das Motiv „Maria, Hilfe der Christen“. Sie sind im Nazarenerstil gemalt.

Die Eingangstüre ist ein besonders edles Unikat aus dem Übergang von Renaissance zu Barock, also um 1672 hergestellt. Auch der große Wandkasten in der Sakristei ist ein sprechendes Stück aus jener Zeit.

Die Emporebrüstung zeigt die Apostel Jesu. Allerdings fehlen zwei von den üblichen 12 Darstellungen. Sie sind beim Bau der Orgel, welche die Teilung der Emporebrüstung zur Folge hatte, verloren gegangen.

Der gesamte Kirchenboden besteht aus dunklem Kalkstein (aus dem Aostatal / Italien geliefert), der weiß maseriert ist. Die liturgischen Blöcke sind alle ebenfalls aus diesem Naturstein und „wachsen“ aus dem Boden heraus. Der Boden gibt ihnen eine solide Verankerung.

Zu den Bodenbuchstaben W-O-R-T-E im Mittelgang

Der Mittelgang des Kirchenschiffs ist gegliedert mit den Buchstaben W O R T E. Damit klingt ein Sprachspiel an, das viele Assoziationen ermöglicht:

Mit „Worten“ (Anliegen, Bitten, Dank) kommen die Menschen in dieses Gotteshaus und bringen sie zur Gottesmutter. „Das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh1,14), Gott ist also hier gegenwärtig und gibt den Menschen Worte des Trostes und der Kraft mit nach Hause.
Es ist aber auch ein Ort des Gebetes und der Ruhe, und die Menschen kommen aus verschiedenen Orten hierher, um das zu finden, was sie tröstet und stärkt.

Wenn man am Eingang der Kirche steht, erinnert das E an den Engel, der bei Maria eintrat. Auch wir treten ein in die Gegenwart Gottes dieser Kirche.

Das T erinnert an den letzten Buchstaben des hebräischen Alphabetes und ist seit uralter Zeit ein Segenszeichen. Maria wird gesagt: „Du bist gesegnet unter den Frauen“ (Lk 1,42). Auch jeder von uns ist gesegnet. Daran werden wir erinnert.

Der Engel richtet Maria aus, dass ihr Kind „Sohn des Höchsten genannt wird und auf dem Thron des Vaters David sein wird, und dass seine Herrschaft keine Ende haben wird.“ (Lk 1,32f) Das R steht für das Reich Gottes, das Jesus verkündet und verwirklicht hat. In der Wallfahrtskirche steht das R auch für den Rosenkranz, der immer wieder gebetet wird.

Das O – ein runder Kreis – ist ein Symbol für Gott und das Göttliche. Es macht die Gegenwart Gottes in diesem Kirchenraum bewusst, die vor allem durch das Ewige Licht, den Tabernakel und das Gnadenbild angezeigt ist.

Der Buchstabe W erinnert an den Weg, den wir als Pilger des Lebens gehen, an die Weisung und Führung, die wir von Gott her durch sein Wort erfahren und an die Wandlung und Stärkung, die wir in der Feier der Eucharistie und in der Nähe Gottes erfahren dürfen.

Die Festtagstücher werden zu besonderen Zeiten (z.B. Advent) vor die Seitenaltäre und Hochaltar gehängt.
Beim Hochaltar ist es ein weißes Tuch, das das Göttliche und die Reinheit widerspiegelt.
Beim linken Seitenaltar zeigt das Tuch das JA, das Maria gesprochen hat, das Gott grundsätzlich zu jedem Menschen spricht, das aber auch von unzählig vielen Menschen – deshalb in 40 Sprachen – beantwortet und gelebt werden will.
Das Tuch am rechten Seitenaltar zeigt das AMEN, das der Mensch als Bekräftigung seines Glaubens an Gott ausspricht. Oft an Orten, die mit einer besonderen Gotteserfahrungen verbunden sind, in der Bibel wie auch an verschiedenen Wallfahrtsorten.