Das Innere des Gotteshauses
Das Innere des Gotteshauses vermittelt im Gegensatz zum schlichten Äußeren einen festlicheren Charakter. Auch durch die Renovierung bleibt dieser Eindruck erhalten. An den barocken Gesamteindruck erinnert heute noch das Raumgefüge mit dem breiten Langhaus und dem erweiterten Versammlungsraum vor dem Chorbau, betont durch die den ganzen Raum überspannende flache Holzkassettendecke aus der Erbauungszeit (ähnlich der 1693 mit Gemälden gezierten Felderdecke in der Pfarrkirche Damüls). Im Jahre 1878 wurden im Zuge der Gesamtrestaurierung unter Pfarrer Gebhard Forster vom Maler Albert Bachmann aus Muntlix die Felderdecke mit täuschend echter Holzmaserung bemalt; in die großen Felder wurden Leinwandbilder von Franz und Jakob Bertle aus Schruns mit den Szenen der „Sieben Freuden Mariens“ eingefügt: Verkündigung, Heimsuchung (signiert: Jakob Bertle, 1878), Geburt Christi, Anbetung der Heiligen Drei Könige, der 12-jährige Jesus im Tempel, Himmelfahrt und Krönung Mariens und im Mittelbild „Maria, Hilfe der Christen“. Jakob Bertle malte 1880 auch die zehn erhaltenen Apostel-Bilder an der Empore; die weiteren Bilder in der Mitte mussten 1974 einem Teil des Prospektes der Rieger-Orgel (19 Register) weichen.
Der heutige Raum des Gotteshauses als Wallfahrtskirche vermittelt ein zeitgemäßes Konzept. Es ist eine Balance zwischen der Erinnerung an die Tradition der Barockzeit und der neuen Interpretation der Wallfahrt gelungen. Die drei Barockaltäre sind Leihgaben aus der Kirche in Vandans und wurden 1974 nach Bildstein gebracht, sie haben aber nach der jüngsten Renovierung keine liturgische Funktion mehr. Am Hochaltar stehen die Figuren der Heiligen Petrus und Paulus, vermutlich vom Bildhauer Franz Xaver Renn aus Imst um 1830 geschnitzt. Die seitlich des Tabernakels knienden Engel sind vom Imster Bildschnitzer Josef Klemens Witwer um 1790 gearbeitet. Anstelle des barocken Altargemäldes wurde 1895 das Bild der Anbetung des Jesuskindes durch die Hirten von Jakob Bertle aus Schruns eingesetzt. Auf dem linken Seitenaltar flankieren die Heiligen Johannes der Täufer und Antonius das Votivgemälde mit dem „Heiligen Wandel“ aus dem Jahre 1721, im Auszug ist das Gemälde der Krönung Mariens eingelassen. Auf dem rechten Seitenaltar sind die Figuren der Heiligen Michael und Petrus, das von Franz Bertle aus Schruns im Jahre 1869 gemalte Gemälde der Taufe Christi und im Auszug das der Marter des hl. Sebastian zu sehen.